anna und der trash

Ein vertrackter Werbefamilien-Fall:

Sohn 1 wird aus Versehen mit der Verlobten seines Freundes verheiratet.
An einem Strand findet ein Kuss statt, leider zwischen den Falschen, und beide Beziehungen zerbrechen daran. Die Eheschließung hätte für das Opening einer Kampagne verwendet werden sollen, die daraufhin zu scheitern droht, von Sohn 2 aber gescheitert gern gesehen wird, da dieser mit seiner intriganten Mutter die renommierte Werbeagentur gegen die Wand fahren will, um sie anschließend für’n Appel und ’n Ei zu übernehmen. Ahja.

Achtung, geht noch weiter:
Das, vom eigentlich schon rentenfähigen Vater, spontan ausgekotzte Alternativkonzept könnte zwar gut ankommen, wird aber durch Sohn 2 beim Kunden verrissen und nur durch das Engagement eines dümmlichen Superstars für rettungsfähig erklärt, den keiner erreichen kann. Sohn 1 gibt alles, leidet aber unter den gescheiterten Eheplänen und wird von seiner schüchternen Ex-Praktikantin, neuerdings Superhero-Angestellten und ungewollt angetrauten Frau gerettet, die ihrer Freundin Meet & Greet Karten mit dem Star abluxen kann. Dumm nur, dass sie nie ein Wort rausbekommt und den Sänger zwar trifft, aber nicht mit ihm reden kann. Der erkennt ihr Dilemma pfeilschnell, beruhigt sie mit ’ner pinken Pille und nimmt den Job an, ist klar, ne. Am Ende des Tages erwischt die Superheroine ihre Mutter noch beim fremd Vögeln (wobei der Kopulierende in Wahrheit ihr leiblicher, aber seit Jahren verschollener Vater ist, was nur keiner weiß) und alle gucken in die Röhre, aber die glorreiche Agentur ist gerettet. Mal wieder.

Unterschichtenfernsehen vom Feinsten. Frisch von der Realität auf den Bildschirm. Es ist beeindruckend, womit man seine Zeit vertun kann. Wirklich beeindruckend. Ich bin gespannt, ob ich bei meinen weiteren Prokrastinations-Beobachtungen etwas finden werde, was noch schwachsinniger ist. A&L hat die Messlatte echt hoch gelegt. Zum Glück gibt es noch Big Brother. Heute ist wieder Entscheidungsshow, Gott, ich freu mich!

thekiss