danke für alles, aber vor allem für dich.

Für meine wundervolle Schwester, die ich so sehr liebe und die mein Leben teilt. Mit dir bin ich nie allein und das ist das größte Geschenk, das ich mir vorstellen kann. Danke.

Dich nicht näher denken
und dich nicht weiter denken
dich denken wo du bist
weil du dort wirklich bist

Dich nicht älter denken
und dich nicht jünger denken
nicht grösser nicht kleiner
nicht hitziger und nicht kälter

Dich denken und mich nach dir sehnen
dich sehen wollen
und dich liebhaben
so wie du wirklich bist

(Erich Fried)

panik. ehrlich. ohne bild.

Somewhere. Dieser Schüttelfrost zwischen Zweifel und Euphorie, Gelassenheit und Sorge, er ist so normal und jeder bestätigt ihn mir. Ich leide an einer normalen Begebenheit, ich mache mein Diplom. Es ist so schwer, glaubhaft zu versichern, dass es diesmal anders ist. Dass es kein „normaler“ Fall von Wahnsinn, sondern ein wirklicher Notfall ist. Dass ich keine Ahnung habe, was ich hier mache. Wenn ich „Prokrastination“ belächle und erkenne, dass mir das deutsche Wort „Aussitzen“ lieber ist und weiß, dass ich genau das viel zu lange getan habe. Dieses Diplom einfach ausgesessen habe. Was bekommt man fürs Sitzen?

Eine meiner favourite urban legends ist der Schüler, der in seiner Philosophieklausur zum Thema Mut anstatt eines Aufsatzes einen leeren Zettel abgibt. Mut! So, da habt ihr’s, hier ist er, besser lässt sich Mut nicht beschreiben. Angeblich hat er dafür eine 1 kassiert. Es ist zugegebener Maßen ein wirklich konsequenter Akt, einen leeren Zettel abzugeben. Zumindest im philosophischen Kontext. Aber irgendwie haben urban legends den fahlen Beigeschmack des Unglaubwürdigen und ich nehme ihnen diese Geschichte nicht ab, einer war fake. Der pfiffige Schüler oder die Einserklausur: such den Fehler.

Ich brauche nicht mehr zu suchen, ich habe ihn gefunden – bei mir.
Ich studiere keine Philosophie, der leere Zettel fällt flach. Und auch wenn ich die mir zur Verfügung stehenden gestalterischen Möglichkeiten soweit reduziert habe, wie es das metaphorisch leere Blatt zulässt, ich glaube nicht, dass meine Arbeit mit derselben Genialität nach einer eins schreit:
Leer = Mut (Philosophie)
Leer = Können (die hohe Kunst des reduzierten Designs)
Leer = Zeitmangel (ich).

Schwierig. Aber ich will auch keine 1, ich nehme den Sitzschein. Geht das?